Merzig

Merzig (im örtlichen, moselfränkischen Dialekt Meerzisch/Miërzësch, lux. Mäerzeg, frz. Mercy) ist eine Kreisstadt im Saarland und Verwaltungssitz des Landkreises Merzig-Wadern mit rund 30.000 Einwohnern in 17 Stadtteilen auf 108 km². Merzig liegt an der Saar und erstreckt sich weit in die umliegenden Höhen (Saargau) und Seitentäler.

 

Lage

Geografisch liegt die nordsaarländische Kreisstadt Merzig zwischen Saarbrücken und Trier − jeweils 50 Kilometer entfernt − in einer länglich gestreckten Talaue der Saar. Metz in Frankreich und Luxemburg sind ebenfalls jeweils 50 Kilometer entfernt. Das Stadtgebiet erstreckt sich von diesem „Merziger Becken“, in dem sich rechts und links der Saar die größeren Stadtteile finden, über insgesamt 108 km² bis zu den rechts und links ansteigenden Höhen des Saargaues. Im Stadtkern liegt Merzig 175 m über dem Meeresspiegel, die umliegenden Gauhöhen steigen bis auf 417 m auf. 3.108 ha Wald, 60 ha Erholungsflächen wie Park- und Grünanlagen, 5.862 ha landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzter Flächen und 128 ha Gewässer machen Merzig mit einem Grünflächenanteil von über 80 Prozent zu einer „grünen“ Stadt.

 

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich seit der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 in 17 Stadtteile

Stadtteile:

  • Ballern
  • Besseringen
  • Bietzen
  • Brotdorf
  • Büdingen
  • Fitten
  • Harlingen
  • Hilbringen
  • Mechern
  • Menningen
  • Merchingen
  • Merzig
  • Mondorf
  • Schwemlingen
  • Silwingen
  • Weiler
  • Wellingen

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1974 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Ballern, Besseringen, Bietzen, Brotdorf, Büdingen, Fitten, Harlingen, Hilbringen, Mechern, Menningen, Merchingen, Mondorf, Schwemlingen, Silwingen, Weiler und Wellingen eingegliedert.

 

Geschichte

Entwicklung des Namens

369   Martiaticum

870   Martia

1338 Mertzige

1478 Mertzych

1497 Mertzig

1499 Mertzigh, Mertzych

 

Frühgeschichte

Die älteste Erwähnung Merzigs findet sich lt. Kell in einem Befehl des weströmischen Kaisers Valentinians, erlassen während seines Aufenthaltes in „Mansio praedium Martiaticum“ am 4. Juni 369. Ausgangs des Merchinger Tales im Distrikt Hangenfeld vermutet man die römische Siedlung, da im Bereich des Zusammenflusses des Ritzerbaches in den Seffersbach vielfältige römische Funde gemacht wurden.

 

Mittelalter

Karl der Kahle schenkte das Krongut Merzig dem Trierer Erzbischof Bertolf anlässlich dessen Bischofsweihe im Jahre 869. Im 12. und 13. Jahrhundert diente dem Kurfürsten das Ministerialgeschlecht derer von Merzig. Der Erzbischof von Trier verfügte in Merzig über Vogteirechte. Merzig war in sieben Vogteien aufgeteilt, „die Vogtei“ des Erzbischofs, die vereinigte „Schultheißerei“ mit der „Montclairer Vogtei“, die „Rischerei“, die „Mettlacher Vogtei“, die „Brückerei“ und die „Propstei“.

 

Auf der Merziger Gemarkung existiert die Wüstung Wolkessen oder Wolkesingen, erwähnt 1337 in den Urkunden der Abtei Mettlach. Im 11. Jahrhundert wurde Merzig Hauptort des gleichnamigen Landkapitels, dem 45 Pfarreien angehörten. Merzig kam ab dem 11. Jahrhundert in das Spannungsfeld der expandierenden Mächte Kurtrier und Lothringen. 1333 konnte Trier mit dem mächtigen Kurfürst Balduin gegenüber dem Herzog Rudolf von Lothringen in dem Mannengericht „zu den Bäumelen“ seine Rechte u. a. über Merzig durchsetzen. Nach dem Erstarken des lothringischen Herrscherhauses entstand eine Pattsituation und ab 1368 wurde Merzig mit dem Bezirk Merzig-Saargau von Kurtrier und Lothringen gemeinschaftlich verwaltet.

Neuzeit

 

Dieses Kondominium existierte ungefähr 400 Jahre bis 1778, ab 1766 gemeinsam mit Frankreich, dem Rechtsnachfolger von Lothringen. Nach der Teilung des Kondominiums kam Merzig bis 1794 zu Kurtrier, wurde aber bald von den französischen Revolutionstruppen besetzt. Nach dem Ende der französischen Besetzung kam es 1815 zur Rheinprovinz. Erst zum 25. Mai 1857 wurden die Stadtrechte der Stadt Merzig vom preußischen König ausdrücklich anerkannt.

Quelle: Wikipedia