Der Saarpfalz-Kreis (bis 1989 Saar-Pfalz-Kreis) ist ein Landkreis im Saarland. Er ist der Rechtsnachfolger der früheren Landkreise Sankt Ingbert und Homburg.
Lage
Der Saarpfalz-Kreis gehört in seinem Nordteil zum Saar-Nahe-Bergland, genauer zur Sankt Ingbert-Kaiserslauterer Senke. Nördlich von Homburg reicht der Kreis in die westpfälzische Moorniederung hinein. Kennzeichnend für dieses Gebiet sind Moorbildungen. Der Südteil gehört zum pfälzisch-saarländischen Muschelkalkgebiet mit den östlichen Untereinheiten des Saar-Blies-Gaues. Dazwischen liegt das Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet. Den Bliesgau prägen waldfreie große Ebenen, die meist landwirtschaftlich oder als naturnahe Streuobstwiesen genutzt werden.
Berge
Die höchsten Erhebungen im Kreis sind der Höcherberg in Höchen mit 518 m ü. NN, der Betzentaler Berg (402 m ü. NN) in St. Ingbert und der Große Kahlenberg (401 m ü. NN) in Böckweiler.
Nachbarkreise
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an den Regionalverband Saarbrücken und an den Landkreis Neunkirchen (beide im Saarland) sowie an die Landkreise Kusel, Kaiserslautern, Südwestpfalz und an die kreisfreie Stadt Zweibrücken (alle in Rheinland-Pfalz). Im Süden grenzt er an Frankreich mit dem Landkreis Saargemünd des Département Moselle innerhalb der Region Lothringen (seit 2015 Region Grand Est).
1816 fiel das Gebiet des heutigen Saarpfalz-Kreises (mit Ausnahme der ehemaligen Gemeinde Rentrisch) als Folge des Wiener Kongresses an das Königreich Bayern und gehörte nach 1818 innerhalb des bayerischen Rheinkreises zum Landkommissariat Homburg und zum Landkommissariat Zweibrücken, die 1862 in Bezirksämter umbenannt wurden. 1902 wurden aus dem Bezirksamt Zweibrücken die Distrikte St. Ingbert und Blieskastel abgetrennt und daraus das Bezirksamt St. Ingbert geformt.
Erste Erwähnung der Saarpfalz (1922)
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde im Zuge des Versailler Vertrages das Saargebiet aus überwiegend preußischem, teils auch bayerischem Gebiet gebildet und vom Deutschen Reich abgetrennt. Der bayerische Teil umfasste das Bezirksamt St. Ingbert und Teile der Bezirksämter Homburg (mit der Stadt Homburg) und Zweibrücken (ohne die Stadt Zweibrücken) mit 55 Gemeinden und wurde damals erstmals als Saarpfalz bezeichnet. 1920 bis 1935 wurde das neue Saargebiet unter Völkerbundmandat gestellt. Aus den Teilen der Bezirksämter Homburg und Zweibrücken wurde ein neues Bezirksamt Homburg mit ganz anderem Zuschnitt geformt. 1935 kam das Saargebiet unter dem neuen Namen Saarland wieder zum Deutschen Reich. 1938 wurden die beiden Bezirksämter St. Ingbert und Homburg in die beiden Landkreise St. Ingbert und Homburg überführt. Das Saarland wurde 1935 mit der Pfalz zu einem neuen Parteigau der NSDAP und später auch zu einer Verwaltungseinheit zusammengeschlossen, die den Namen Saarpfalz trugen, welcher somit ein wesentlich größeres Gebiet als das 1922 und heute so bezeichnete Gebiet umfasste. 1941 wurde der Name dieses bis 1945 bestehenden Gebiets in Westmark geändert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Landkreise St. Ingbert und Homburg mit dem Saarland erneut vom Deutschen Reich abgetrennt und kamen 1957 mit diesem zur Bundesrepublik Deutschland.
Im Rahmen der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland wurde am 1. Januar 1974 aus den beiden Landkreisen der neue Saar-Pfalz-Kreis gebildet (ohne Ensheim und Eschringen, die bis dahin zum Kreis St. Ingbert gehörten, und ebenso wie Schnappach, das baulich mit Sulzbach verschmolzen war, zum Regionalverband Saarbrücken kamen). Dafür wurde das bis dahin zum Landkreis Saarbrücken gehörende einst preußische Rentrisch als Stadtteil nach St. Ingbert eingemeindet.
Im Jahre 1989 wurde die Schreibweise geändert in Saarpfalz-Kreis. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Saarpfalz-Kreis die vier Städte Homburg, Sankt Ingbert, Bexbach und Blieskastel sowie drei Gemeinden, Mandelbachtal, Gersheim und Kirkel. Größte Stadt des Kreises ist die Kreisstadt Homburg, kleinste Gemeinde ist Gersheim.
Quelle: Wikipedia