Gersheim (im örtlichen Dialekt Gerschum) ist eine Gemeinde im Saarland in Deutschland. Sie liegt etwa 20 km südlich von Homburg und 25 km südöstlich der Landeshauptstadt Saarbrücken.
Gersheim liegt im Bliesgau, dem Südteil des Saarpfalz-Kreises. Es grenzt in einer Länge von 13 km an das französische Département Moselle, zudem an die Gemeinde Mandelbachtal und die Stadt Blieskastel. Gersheim liegt im Verlauf der Bliesgau-Schleife des Saarland-Rundwanderweges. Durch den Ort fließt die Blies.
Die Gemeinde besteht aus elf Ortsteilen: Bliesdalheim, Gersheim, Herbitzheim, Niedergailbach, Medelsheim, Peppenkum, Reinheim, Rubenheim, Seyweiler, Utweiler und Walsheim.
Historische Zeugnisse vergangener Epochen finden sich auf Gemeindeboden insbesondere im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, in dem Ausgrabungen aus der Kelten- und Römerzeit zu besichtigen sind. Besonders interessant ist das 1954 gefundene keltische Fürstinnengrab. Der Grabhügel der Fürstin und zwei weitere wurden begehbar rekonstruiert.
Ein merowingerzeitlicher Friedhof unter der Walsheimer Straße und die Endung -heim sprechen für eine Gründung im Frühmittelalter (6./7. Jahrhundert). Urkundliche Erwähnung findet der Ort erstmals 1150 als Geroldesheim.
Ab 1798 gehörte der Ort, wie alle linksrheinischen Gebiete, zu Frankreich. Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress (1815) war das Dorf ab 1816 eine bayerische Gemeinde.
Zwischen dem 18. Jahrhundert und 1914 bestand in Gersheim eine kleine jüdische Gemeinde. 1889/90 wurde in der Ludwigstraße eine Synagoge errichtet. Nach der Auflösung der Gemeinde wurde sie 1919 in ein Wohnhaus umgewandelt. Der Bau steht heute in der Denkmalliste des Saarlandes.
Nach dem Versailler Vertrag stand das Saargebiet nach einem Mandat des Völkerbundes von 1920 bis 1935 unter französischer Verwaltung.
Nach der Saarabstimmung wurde das Saargebiet 1935 an das nationalsozialistische Deutsche Reich angeschlossen. Am 1. September 1939, dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde das Dorf evakuiert. Im Dezember 1944 folgte eine zweite Evakuierung. 1939 und 1945 erfuhr der Ort starke Zerstörungen. Dadurch verlor der Ort größtenteils seinen ursprünglichen Charakter als Bauerndorf.
Von 1946 bis 1957 war das Saarland ein teilsouveräner Staat unter französischem Protektorat. Nach der Volksabstimmung von 1955 erfolgte der Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland.
Mit der Neugliederung der Kreise und Gemeinden im Saarland wurde Gersheim, das zuvor zum Landkreis Sankt Ingbert gehörte, am 1. Januar 1974 zu einer Gemeinde des Saarpfalz-Kreises.
Quelle: Wikipedia